FoundersTalk im Januar: Ein toller Abend mit Ruth und Jascha vom derrHOF

Beim ersten FoundersTalk des Jahres 2025 im TauberWerk teilten Ruth Langer und Jascha Derr, die kreativen Köpfe hinter dem derrHOF, ihre spannende Gründerreise mit uns – und das in einer beeindruckenden Offenheit.

Beide waren während und nach ihrem Studium international unterwegs, unter anderem in der Entwicklungszusammenarbeit in Afrika. Mit dem gemeinsamen Kind ging es jedoch zurück nach Deutschland, wo sie bald das Landleben und die Tierhaltung vermissten.

Die Lösung lag nahe: Der alte Hof der Großeltern in Holzbronn stand leer und bot die Möglichkeit, neu anzufangen. Doch was macht man mit einem Hof, wenn man keinen landwirtschaftlichen Hintergrund hat? Sehr strategisch gingen die beiden mit Metaplantafeln und Post-its ans Werk, analysierten ihre Fähigkeiten und Wünsche – und fanden ihre Antwort in Jashas Hobby: dem Bierbrauen.

Gespräche mit anderen kleinen Brauereien führten zur entscheidenden Erkenntnis: Ein Schankraum ist essenziell. So entstand die Idee, nicht nur Bio-Craft-Bier zu brauen, sondern auch einen Veranstaltungsort zu schaffen – ein Konzept, das mittlerweile fast wichtiger ist als das Bier selbst.

Der Weg dahin war jedoch steinig. Die Beantragung von Fördermitteln, insbesondere über das Leader-Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums, erforderte immense Bürokratiearbeit. Unzählige Anträge und Ordner voller Papier mussten bewältigt werden. Doch Ruth und Jasha hielten durch: 2016 der Umzug, 2019 die Anträge, 2021 der Baubeginn und schließlich 2023 die Eröffnung – trotz der Herausforderungen durch die COVID-Pandemie. Bei der Einweihung wurden sie förmlich überrannt, und heute sind sie stolz auf das, was sie geschaffen haben.

Reich werden sie damit nicht, wie sie ehrlich einräumten – aber darum geht es ihnen auch nicht. Vielmehr genießen sie den intensiven Kontakt mit spannenden Menschen, die Autonomie ohne Chef und die Tatsache, etwas Einzigartiges aufgebaut zu haben. Gleichzeitig wäre der derrHOF ohne die vielen freiwilligen Helfer nicht denkbar. Natürlich bedeutet das auch, dass Privat- und Berufsleben fließend ineinander übergehen und es immer viel zu tun gibt. Und doch würden sie es wieder tun.

Mich hat besonders die Kombination aus Leidenschaft für die Sache, Gestaltungswillen und Organisationstalent beeindruckt – eine großartige Mischung für erfolgreiche Gründer. Und ich kann nur jedem empfehlen einmal vor Ort vorbeizuschauen, zum Beispiel zu einem der offenen Konzerte, der Veranstaltungsraum ist wirklich ein Kleinod, dass es selten gibt.

Die Zusammenfassung des Abends war also: Gründen ist kein leichter Weg, aber mit Leidenschaft, strategischem Denken und Durchhaltevermögen kann man Träume verwirklichen – und sogar Förderanträge erfolgreich ausfüllen. Und das Bier vom derrHOF war auch wirklich lecker (es gibt noch Restbestände, die dann bei der kommenden PitchNight getrunken werden können). Ein riesiges Dankeschön an Jasha und Ruth für ihre Offenheit und die wertvollen Einblicke!

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